Über die Gemeinde
Zahlen, Daten & Fakten
Größe: 5.498 ha
Ortschaften: Aich an der Straße, Berg, Ebenthal, Goritschach, Gradnitz, Gurnitz, Haber, Hinterberg, Kohldorf, Kosasmojach, Kossiach/Kozje, Kreuth/Rute, Lipizach/Lipica, Mieger, Moosberg, Niederdorf, Obermieger, Obitschach, Pfaffendorf, Priedl, Radsberg/Radiše, Rain, Reichersdorf, Rosenegg, Rottenstein, Saager, Sabuatach, Schwarz, Tutzach/Tuce, Untermieger, Werouzach/Verove, Zell, Zetterei, Zwanzgerberg
Einwohner: 8.265 Einwohner
Haushalte: 3.683 Haushalte >> Link
Kurzbeschreibung / Lage
Im Zuge der Gemeindezusammenlegung kamen am 1. Jänner 1973 die Ortsgemeinde Radsberg, ein großer Teil der Ortsgemeinde Mieger sowie kleinere Teile der Stadtgemeinde Klagenfurt und der Ortsgemeinden Maria Rain und Grafenstein zur Gemeinde Ebenthal, wodurch diese eine beträchtliche Erweiterung des Gemeindegebietes erfuhr. Von 1973 bis 1997 lautete die Schreibweise des Gemeindenamens übrigens „Ebental". Seit 1. Jänner 1998, also zugleich mit der Markterhebung, lautet der Gemeindename „Ebenthal in Kärnten".
Drei unterschiedliche Landschaftstypen charakterisieren das Gemeindegebiet. Nördlich des Sattnitzzuges dominieren große landwirtschaftliche Flächen und ausgedehnte Siedlungskörper die Landschaft. Entlang der Ufer von Glan und Gurk befinden sich zahlreiche Auwälder. Das zweite wesentliche Element stellt der Sattnitzzug dar, der sich in West-Ost Richtung erstreckt und mit seinem großen Waldanteil ein beliebtes Naherholungsgebiet darstellt. Die steilen Konglomeratwände an der Süd- und Nordseite der Sattnitz bilden unverwechselbare Landschaftselemente. Die ebenen Flächen entlang der Drau stellen den dritten Landschaftsraum dar und runden das Gebiet der Marktgemeinde gegen Süden hin ab.
Trotz starker Siedlungs- und Wirtschaftsentwicklung bewahrt und hütet die Marktgemeinde die zahlreichen Naturschönheiten.
Geschichte
Geschichtliche Entwicklung der Marktgemeinde Ebenthal in Kärnten
860
König Ludwig der Deutsche schenkt dem Salzburger Erzbischof Adalwin umfangreiche Besitzungen, darunter in Kärnten auch einen Hof „ad Gurnitz“.
984
Erste urkundliche Nennung von „Sreliz“, überliefert in einer Kopie aus dem 13. Jh. Schrelz (Ebenthal) wird vor mehr als 1000 Jahren als bestehende Örtlichkeit erstmals urkundlich erwähnt.
1219
Auch wenn der erste Pfarrer erst zu Beginn des 13. Jh. bezeugt wird, dürfte Gurnitz als die vermutlich älteste Martinskirche Kärntens anzusehen sein.
1231
Wulfing von Gurnitz erbaut auf Viktringer Grund widerrechtlich eine Burg. Papst Gregor IX. befiehlt daher, gegen ihn vorzugehen. Nach dieser Burg nennt sich sein Sohn schon seit 1213 Heinrich von Greifenfels. Die eigenmächtige Entfremdung von Gütern schafft die Grundlage der späteren Herrschaft Greifenfels mit eigenem Burgfried.
1240/45
Bei der in die Karolingerzeit zurückreichenden alten erzbischöflich salzburgischen Martinskirche zu Gurnitz wird knapp vor 1240 eine Propstei unter Salzburger Patronat gegründet.
1265
In einem Güterverzeichnis sind u. a. im Dorfe „Schrelz“ (heutiges Ebenthal) 14 Bauerngüter angeführt.
1545
Christoph Adler errichtet als Inhaber der Herrschaft Gurnitz den Herrenhof (später „Bräuhaus“, heute Gasthof Felsberger), das stattliche, kubisch geschlossene und hoflose Gebäude mit übereck gestelltem Erker.
1567
am 14. September gestattet Erzherzog Karl von Innerösterreich dem Christoph von Neuhaus, sein „auf grünem Rasen“, also von Grund auf neu erbautes Schloss als „Ebenthal“ benennen zu dürfen. Der Ortsname „Ebenthal“ ist daher eine Erfindung des 16. Jh.
1567
Christoph von Neuhaus verlegt den Sitz der Herrschaft Greifenfels in das neuerbaute Schloss Ebenthal, so dass in der Folge die alte Burg ihre Funktion verliert und verfällt.
1665
Das Schloss Ebenthal (heute im Besitz der Familie Goess) kommt über die Freiherren von Lamberg an die Herren Deutenhofen, von denen es 1665 Johann Ludwig um 18.000 Gulden zurückkauft und in den folgenden zehn Jahren aufstocken, mit Ecktürmen an der Westfassade und mit einem aufwendigen Torbau versehen lässt.
17. Jh.
In Ebenthal besteht eine zu Gurnitz gehörige Filialkirche St. Peter und Paul, die im 17. Jh. schon sehr baufällig ist und um 1770 durch einen Neubau ersetzt wird.
1792
Ebenthal wird zur selbständigen Expositur und im Jahre 1906 zur selbständigen Pfarre erhoben.
1827
Ebenthal hat 40 Häuser und 245 Einwohner.
1848/49
Mit der Bauernbefreiung enden die jahrhundertelang bestandenen grundherrlichen Abhängigkeiten. An deren Stelle treten die freien politischen Ortsgemeinden. Das ist die Geburtsstunde der eigenständigen Gemeinde! Die vier Katastralgemeinden Ebenthal, Gradnitz, Zell und Gurnitz bilden nun die Ortsgemeinde Ebenthal, deren räumlicher Umfang sich bis zur Gemeindestrukturreform von 1973 nicht verändern sollte.
1918/1920
Der Kärntner Abwehrkampf findet auch auf Ebenthaler Boden statt. Das Gemeindegebiet wird durch die Demarkationslinie durchschnitten.
1965/1971
Durch die Regulierung der Glan werden wertvolle landwirtschaftliche Nutzflächen gewonnen, die gebannte Hochwassergefahr ermöglicht auch eine Ausweitung der Ortschaften und Schaffung neuen Baulandes.
1973
Gemeindezusammenlegung: Die ehemalige Ortsgemeinde Radsberg, ein großer Teiles der ehemaligen Ortsgemeinde Mieger sowie kleinerer Teile der Stadtgemeinde Klagenfurt und der Gemeinden Maria Rain und Grafenstein lassen Ebenthal auf eine beachtliche Fläche von rund 55 km² anwachsen.
ab 1973
Die Stadtrandlage und vor allem die komplette Infrastruktur (Wasserversorgung, Kanalisation, Schulen, Kindergärten etc.) begünstigt den Zuzug vieler nach Klagenfurt „auspendelnder“ Zuwanderer. Ebenthal wird zu einer beliebten „Wohnsitzgemeinde“.
ab 1990
Etablierung der weiterhin ständig wachsenden „Gewerbezone“ südlich von Niederdorf, wodurch Ebenthal zu einem bedeutenden Kärntner Wirtschaftsstandort aufsteigt.
1997
Neuerrichtung bzw. Ausbau von vier modernen Einkaufsmärkten in Ebenthal, Gradnitz, Niederdorf und Zell zur Sicherung der Nahversorgung.
1998
Erhebung der Ortsgemeinde zur „Marktgemeinde“ und Änderung des Gemeindenamens in „Ebenthal in Kärnten“.
2001
ÖBB Linie wird zweigleisig ausgebaut. Die Marktgemeinde setzt die Errichtung der Ortsumfahrungen von Gradnitz und Niederdorf durch.
2003
Verkehrskonzept für gesamtes Gemeindegebiet soll eine zukunftsgerechte Verkehrsflächenplanung sicherstellen.
2004
Generalsanierung der Volkschule Ebenthal. Turnsaaleröffnung bei der Volksschule Zell/Gurnitz.
2005
Fertigstellung des Zubaus beim Gemeindeverwaltungsgebäude samt Wirtschaftshof.
2006
Erweiterung der Gewerbezone West. Um- und Zubau Rüsthaus der FF-Mieger.
Der Kampf gegen das GDK Klagenfurt beginnt.
2007
Das Ortszentrum Ebenthal wird feierlich eröffnet.
2008
Ausbau des Radwegenetzes in der Marktgemeinde. Turnsaaleröffnung bei der Volksschule Ebenthal.
2009
Eröffnung der Freizeitanlage in Niederdorf.
2012
GDK Klagenfurt: Berufungsentscheidung durch den Umweltsenat, Antrag der KEG wurde abgewiesen.
2013
Der Zu- und Umbau der Volksschule Zell/Gurnitz und des dortigen Kindergartens beginnt.
2014
Errichtung des Kanalbauabschnittes BA07 (Aich an der Straße), Errichtung eines neuen Clubhauses für den Tennisverein im Bereich der Sportanlage Gurnitz, Übergabe von 11 genossenschaftlichen Wohnungen in der Milesstraße.
2015
Errichtung des Kanalbauabschnittes BA08 (Berg), Eröffnung der generalsanierten Volksschule und des Kindergartens Zell/Gurnitz; Übergabe von 20 genossenschaftlichen Wohnungen in der Kantgasse, Übergabe von 20 genossenschaftlichen Wohnungen in der Milesstraße.
2016
Verkauf der ehemaligen Volksschule Radsberg; Beitritt zum österreichischen Städtebund; Wasserhochbehälterbau (Bauabschnitt 04) im Bereich Ebenthal, um die Wasserversorgung für die kommenden Jahrzehnte für die aufstrebende Marktgemeinde zu gewährleisten.
2017
Fertigstellung des neuen Fußball-Clubhauses im Bereich der Sportanlage Gurnitz; Einhausung der Eisstocksportanlage beim Gasthaus Felsberger; Ankauf von weiteren Flächen im Bereich der Gewerbezone Ebenthal West im Ausmaß von ca. 2,2 ha; Neueröffnung des generalsanierten Kindergartens Ebenthal, der überdies um einen modernen Bewegungsraum und eine zusätzliche Kindergartengruppe erweitert wurde; Übergabe von 42 Eigentums-wohnungen in der Oremusstraße in Ebenthal.
2018
Übergabe von 30 Wohneinheiten in der Thomas-Koschat-Straße in Ebenthal und von 26 Wohneinheiten in der Franz-Jonas-Straße in Niederdorf; Überschreitung der 8.000 Einwohner-Grenze (somit ist Ebenthal um beinahe 1.000 Einwohner größer als Ferlach und bildet die mit Abstand größte Gemeinde des Bezirks – elfgrößte Gemeinde Kärntens)
Ehrenbürger der Gemeinde
Propst Monsignore Dr. Anton Granitzer
geboren in Winklern in Oberkärnten
Kindheit und Jugend: aufgewachsen in Göritz, Großkirchheim auf einem Bergbauernhof
Werdegang:
Matura am Gymnasium in Tanzenberg
danach Besuch des Priesterseminars in Klagenfurt
Kaplan in der Gemeinde Obervellach
Seelsorger und Rektor der Kirche Spittal an der Drau
01.07.1962: Priesterweihe, 50 Jahre Priester
1967 - 1996: Religionslehrer am Gymnasium Spittal an der Drau
1974: Promotion zum Doktor der Theologie an der Universität Graz
1975 bis 1999 Pfarrer in Sachsenburg
1977 bis 1978 betreute er überdies die Pfarre Mühldorf
1999 bis 2021: Pfarrer in Ebenthal in Kärnten
Von Ende 1999 bis 2021 war er in Ebenthal und Gurnitz als Seelsorger tätig und kümmerte sich aufopfernd und unsere Bürger und Bürgerinnen. Auch hat er im Bereich seiner beiden Pfarren baulich sehr viele Verbesserungen durchgeführt. Besonders hervorzuheben ist der Ausbau der Seelsorgezentren, wo den Ebenthaler Bürgern der Raum geschaffen wurde, die kirchliche Gemeinschaft zu pflegen sowie die Sanierung der Pfarrkirchen in Ebenthal und Gurnitz, die dadurch für die Zukunft als sakrale und zugleich kulturelle Juwele erhalten werden. Weiters der Bau der Pelletsheizung in Gurnitz und die permanente Erweiterung der Friedhöfe mit Urnennischen.
In unserer Marktgemeinde definieren sich „Kirche und Glaube“ durch den Namen Monsignore Dr. Anton Granitzer.
Verleihung der Ehrenbürgerschaft mit Beschluss des Gemeinderates vom 27. Juni 2012, feierliche Überreichung des Ehrenringes und der Ehrenurkunde am 29. Juni 2012 im Rahmen eines Festaktes im Kultursaal in Gradnitz.
Kammersänger Kurt Schreibmayer
geboren in Klagenfurt am Wörthersee
Jugend: Volksschulbesuch in Gurnitz, nach der Hauptschule Kellnerlehre im Moser–Verdino in Klagenfurt
musikalischer Werdegang: Akkordeon ab dem 8. Lebensjahr, ab dem 15. Lebensjahr Mitglied des Kirchenchores und Männergesangsvereins Gurnitz, später Gründung eines eigenen Jugendchores
1975: Aufnahme an der Grazer Musikhochschule;
1977: erster fester Jahresvertrag am Grazer Opernhaus;
1978: Aufnahme an der Wiener Volksoper;
1992: Aufnahme an der Wiener Staatsoper;
1995: durch den Bundespräsidenten zum Kammersänger ernannt;
Gastengagements in ersten Opernhäusern wie München, Düsseldorf, Essen, Hamburg, Berlin, Brüssel, Zürich, Palermo, Sydney u.v.a. Engagements bei Festspielen in Bayreuth, Salzburg, Glyndebourne, Bregenz und Mörbisch
Konzerttouren durch Amerika, Japan, China und Russland
zahlreiche Fernsehauftritte, mehrere Benefizkonzerte mit seinen Freunden aus der Wiener Volksoper in seiner Heimatgemeinde Ebenthal in Kärnten
Repertoire: von der Oper über die Operette bis hin zum Musical, z.B. Oper: Walküre, Rheingold, Lohengrin, Tannhäuser, Freischütz, Carmen, Zauberflöte, Boris Godunow ... Operette: Die Fledermaus, Die lustige Witwe, Der Bettelstudent, Der Zigeunerbaron, Wiener Blut, Die Csardasfürstin, Gräfin Mariza …. Musical: West Side Story, Kiss me Kate, My fair Lady, Sound of Music …
Verleihung der Ehrenbürgerschaft mit Beschluss des Gemeinderates vom 1. Juli 2009, feierliche Überreichung des Ehrenringes und der Ehrenurkunde am 24. Oktober 2009 anlässlich einer großen von ihm und seinen Freunden aus der Wiener Volksoper gestalteten Benefizgala im Mehrzweckhaus in Gurnitz.
v.l.n.r.: KS Josef Luftensteiner, Martina Dorak, Prof. Fritz Brucker,
Helga Papouschek, KS Kurt Schreibmayer und Elisabeth Flechl
Bgm. a. D. Franz Felsberger
geboren am 11.12.1956 in Steuerberg
Werdegang:
bis 1976 Hotelfachschule in Bad Hofgastein
ab 1976 Angestellter im Hotel Haas in Bad Gastein
ab 1981 selbstständiger Unternehmer
1987-2003 Betreiber des Tanzcafés F&C
2000-2021 Bürgermeister der Marktgemeinde Ebenthal in Kärnten
Felsberger, der mehr als 20 Jahre Bürgermeister der Marktgemeinde Ebenthal in Kärnten war, zeichnete sich insbesondere für sein Engagement zur Weiterentwicklung und Verbesserung kommunaler Strukturen aus. Unter seiner Ägide wurde in enger Kooperation mit der Landeshauptstadt Klagenfurt am WS ein zukunftsorientiertes und modernes Busverkehrskonzept ins Leben gerufen. Insbesondere der Bereich der Kinderbetreuung und die Schaffung von Rahmenbedingungen für die Ansiedelung unzähliger Gewerbebetriebe sowie ein ausgeklügeltes Fördersystem in den Bereichen Kultur, Sport und Soziales tragen Felsbergers Handschrift.
Foto: Caroline Knauder Fotografie
Fototext: Verleihung der Ehrenbürgerschaft aufgrund des Beschlusses des Gemeinderates vom 07.07.2021, feierlikche Überreichung der Ehrenurkunde am 04.05.2022 im Rahmen eines Festaktes im Kultursaal in Gurnitz
BGM. a. D. Helmut Woschitz
geboren am 22.01.1939 in Klagenfurt
Werdegang:
1957 Matura an der HAK Klagenfurt
Ab 1960 Angestellter beim Amt der Kärntner Landesregierung
1977 Einstieg in die Kommunalpolitik Ebenthals
1968-1985 Mitarbeiter in der Finanzabteilung des Landes Kärnten
1985-2000 Beamter beim Amt der Kärntner Landesregierung, Leiter der Wohnbauförderung
1985-2000 Bürgermeister der Marktgemeinde Ebenthal in Kärnten (vormals Gemeinde Ebental)
In den 15 Jahren als Bürgermeister der Marktgemeinde Ebenthal in Kärnten (vormals Gemeinde Ebental) war Woschitz für den enormen Aufschwung der damaligen bescheidenen Stadtrandgemeinde zur selbstbewussten, modernen und in vielfacher Hinsicht beispielgebenden Gemeinde verantwortlich. Mitunter durch sein finanzielles Fachgeschick konnte sich das Budget der Gemeinde von ATS 30 Mio. bis auf ATS 93 Mio. erhöhen. Federführend war Woschitz auch für den Bau der Ortsumfahrungen in Niederdorf und in Gradnitz, für die Errichtung von Feuerwehr-Mehrzweckhäusern sowie sozialen Wohnbauprojekten.
Fototext: Ehrenbürger Bgm a. D. Helmut Woschitz mit Bgm Ing. Christian Orasch, 2. Vzbgm Barbara Domes und LAbg. Ana Blatnik
Foto: Ch. Reichmann